296. TAG – DI 18.12.07
REGEN, NEBEL UND DIE „MAGELLAN-STRAIT“ GEHEN HEUTE ÜBERGANGSLOS INEINANDER ÜBER – NICHT GERADE EINLADEND FÜR DEN BEGINN EINER KREUZFAHRT, ABER WIR HABEN INZWISCHEN DIE ERFAHRUNG GEMACHT, DASS SICH DIE WETTERVERHÄLTNISSE HIER RELATIV SCHNELL ÄNDERN – ALSO KEIN GRUND, DEN KOPF HÄNGEN ZU LASSEN! UM 16.00UHR BEGINNT DAS EINSCHIFFEN AUF DIE „HANSEATIC“ – BIS DAHIN HEISST ES: WARTEN.....
DER RIESIGE KREUZFAHRTDAMPFER AM PIER IST GOTTLOB NICHT UNSERE „HANSEATIC“ –
| DIE LIEGT GEGENÜBER UND WIRKT DANEBEN MIT IHREN 7 DECKS UND 126M LÄNGE KLEIN UND ZIERLICH.
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FÜR DIE 155 PASSAGIERE AN BORD SORGEN 123 CREW-MITGLIEDER.
ES GIBT 2 RESTAURANTS,
hier das "Marco Polo" | 2 LOUNGES,
hier die "Observation-Lounge" |
AUSSERDEM EINE UMFANGREICHE BILIOTHEK, EINEN VORTRAGSRAUM UND EINE „SPA“-ABTEILUNG MIT FITNESS-RAUM, SAUNA, WHIRLPOOL UND EINEM KLEINEN SEEWASSER-AUSSENPOOL (AUFGEHEITZT AUF CA. 28°).
UNSERE KABINE NR.405, CA. 20 QM GROSS, IST NETT EINGERICHTET UND HAT ALLES, WAS MAN SO BRAUCHT, UM SICH WOHLFÜHLEN ZU KÖNNEN....
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EIN WERMUTSTROPFEN GLEICH AM ANFANG: UM 18.00 UHR, DER GEPLANTEN ABLEGEZEIT, WERDEN WIR INFORMIERT, DASS MEHRERE CREW-MITGLIEDER NOCH NICHT AN BORD SIND, DARUNTER AUCH DER BOOTSMANN, OHNE DEN EIN SCHIFF NICHT LOSFÄHRT. WARUM REISEN DIE CREWMITGLIEDER NICHT MIT DEM SELBEN FLUGZEUG AN WIE DIE ZAHLENDEN GÄSTE????....
MIT EINER FÜR ALLE PASSAGIERE VORGESCHRIEBENEN „SEENOTRETTUNGS-ÜBUNG“ BEGINNT DAS BORDPROGRAMM – UND NACH EINER „MUSIKALISCHEN COCKTAILSTUNDE“ WIRD DAS ABENDESSEN SERVIERT.
ERST MIT 2 STUNDEN VERSPÄTUNG GEHT ES DANN ENDLICH LOS: DURCH DIE „MAGELLAN-STRASSE“ HINAUS IN DEN SÜDATLANTIK MIT KURS AUF DIE „FALKLAND-INSELN“.
Die Reiseroute:
297. TAG – MI 19.12.07
HEUTE IST „SEETAG“: ZU SEHEN GIBT ES NICHTS - AUSSER REGEN UND DICHTEM NEBEL. ZEIT GENUG ALSO, UM DIE CREW VORZUSTELLEN:
HOSTESS, KREUZFAHRT-DIREKTOR UND CHEF-PURSER
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DAS WISSENSCHAFTLER-UND LEKTORENTEAM
| SOWIE DIE DIENSTLEISTER AN BORD: FRISEUSE, KRANKENSCHWESTER, BOUTIQUELEITERIN UND BORDFOTOGRAF
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DANACH „ZODIAC-EINWEISUNG“ UND AUSGABE DER „HANSEATIC-KLUFT“: DICK GEFÜTTERTE ROTE PARKA GEGEN WIND UND KÄLTE UND GUMMISTIEFEL FÜR DIE ÜBERWIEGEND "NASSEN ANLANDUNGEN" (WASSERDICHTE ÜBERHOSEN MUSS JEDER SELBST MITBRINGEN) - UNSERE „AUSGEH-UNIFORM“ IN DEN NÄCHSTEN 3 WOCHEN.
DIE 2 STUNDEN VERSPÄTUNG FEHLEN UNS BEI DER ANKUNFT AUF DEN „FALKLANDINSELN“ UND DIE GROSSARTIG ANGEKÜNDIGTE ANLANDUNG AUF DER HALBINSEL „STEEPLE JASON“. FÜR DIE ERSTE GRUPPE VERSINKT DER LANDGANG UND DIE SICHT AUF DIE ALBATROSS-KOLONIE IM SCHNELL NIEDERFALLENDEN ABENDNEBEL; FÜR UNS IN GRUPPE 2 WIRD DER VERSUCH DES AUSBOOTENS GAR NICHT MEHR UNTERNOMMEN....
AUF JEDEN FALL HABEN WIR UNSERE ERSTE ERFAHRUNG MIT DEM AUSBOOTEN AUF KREUZFAHRTEN GESAMMELT: ES IST ZU VERGLEICHEN MIT DEM MORGENTLICHEN WETTLAUF UM DEN BESTEN LIEGESTUHL AM STRAND: OBWOHL SCHON IN 2 GRUPPEN EINGETEILT, UM DEN GROSSEN ANSTURM AM KLEINEN EINSTIEG INS SCHLAUCHBOOT ZU VERHINDERN, TRIFFST DU BEI PÜNKTLICHEM ERSCHEINEN SCHON EINE MASSE LEUTE, UND DU GEWINNST DEN EINDRUCK, DIE MÜSSEN HIER ÜBERNACHTET HABEN. UND NATÜRLICH STEHEN AUCH SCHON GENÜGEND AUS DER ZWEITEN GRUPPE IM WEG, WEIL WOHL JEDER DAS GEFÜHL HAT, ER VERPASST ETWAS. DA SOWIESO ALLE ÜBER IHREN BORDAUSWEIS ELEKTRONISCH BEIM EIN- UND AUSSTIEG ERFASST WERDEN, MÜSSTE DOCH EIN ZIVILISIERTERER ABLAUF ZU ORGANISIEREN SEIN! MEHR NOCH ABER WUNDERT UNS DAS UNZIVILISIERTE VERHALTEN DER ACH SO ZIVILISIERTEN PASSAGIERE EINES SO LUXURIÖSEN KREUZFAHRTSCHIFFES.....
298. TAG – DO 20.12.07
ÜBER NACHT HAT DAS SCHIFF DIE INSEL „NEW ISLAND“ AUF DEN "FALKLANDINSELN" ERREICHT. DAS AUSBOOTEN MIT DEN ZODIACS KLAPPT DIESMAL (UNSERE GRUPPE IST JA AUCH ZUERST DRAN.....),
| UND WIR TREFFEN AM STRAND SCHON AUF „TONY CHATER“, EINEN DER BEIDEN BESITZER DER INSEL.
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DIE FAMILIEN HABEN EINE KLEINE HÜTTE AM STRAND LIEBEVOLL HERGERICHTET, EHEMALS EINE NOTUNTERKUNFT, DIE SEINERZEIT VON DEM AUSGESETZTEN „KAPITÄN BARNARD“ ERRICHTET WURDE; SIE BEHERBERGT NUNMEHR EIN KLEINES MUSEUM UND EINEN VERKAUFSSTAND FÜR SOUVENIRS. SEIT DEM ZUSAMMENBRUCH DER WOLLPREISE LEBEN DIE FAMILIEN VOR ALLEM VOM TOURISMUS. WIR QUEREN DIE INSEL ZU FUSS, ERFAHREN VIEL VON MOORLANDSCHAFT UND TUSSOKGRASS UND GELANGEN IN EINE GROSSE NISTKOLONIE VON
 | "FELSENPINGUINEN"
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 | "SCHWARZBRAUEN-ALBATROSSEN"
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UND KORMORANEN.
| ALLE ARTEN SIND MIT DER BRUT BESCHÄFTIGT: HERRLICHE BILDER, EIN SCHÖNES ERLEBNIS! EINSCHRÄNKUNG FÜR UNS: DAS ERSTE MAL SEIT FAST 300 TAGEN SIND WIR NICHT MEHR ALLEIN AUF EXPEDITION, SONDERN IN GROSSER GRUPPE, UND DANN NOCH BEGLEITET VON „MÄKELNDEN“ EXPERTEN, DIE EIGENTLICH AUFPASSER SIND, UND ÜBERTRIEBEN MASSREGELND ALLE NASELANG AUSRUFEN „BIITE HIER NICHT“, „BITTE DA NICHT“, „DORT IST GEFAHR“........ .......WIR MÜSSEN UNS GEWÖHNEN! |
EINIGE SEEMEILEN WEITER, DURCH EINE SCHMALE PASSAGE, BESUCHEN WIR „CARCASS ISLAND“, EBENFALLS IM PRIVATBESITZ.
EINE SCHÖNE WANDERUNG ÜBER DIE INSEL - HIER BEGEGNEN WIR EINER "CAUQUENES"-FAMILIE - FÜHRT UNS | ZUM „MC GILL SETTLEMENT“, WO DIE BESITZER SCHON SEIT MEHREREN GENERATIONEN SIEDELN. |
AUSGEWACHSENE TRAUERZEDERN UND PINIEN SOWIE EINE GROSSE PANDANUS GEBEN ZEUGNIS LANGER STANDZEITEN. MEISTENS SCHEITERN DIE VERSUCHE, AUF DEN FALKLAND INSELN BÄUME ANZUSIEDELN. DA DENKEN WIR WIEDER AN DEN EINSAMEN LEUCHTTURMWÄRTER AM „FAREWELL SPIT“, DER MIT ZEDERN AUF SANDDÜNEN AUCH SEIN EIGENES BIOTOP SCHAFFTE.
| IN DER GUTEN WOHNSTUBE GIBT ES EIGENTLICH SELBST GEBACKENE KEKSE UND TEE FÜR DIE MÜDEN WANDERER, NUR IST DER RAUM DURCH VOR UNS MIT DEN ZODIACS EINTREFFENDE „KREUZFAHRENDE NICHT-WANDERER“ SO ÜBERFÜLLT,
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DASS WIR DIE "COOKIES" AN BORD IN UNSERER KABINE VORZIEHEN......
AM ABEND DIE NÄCHSTE LEKTION: WILLKOMMENS-COCKTAIL, DANACH WILLKOMMENS-ABENDESSEN – KLEIDUNGSVORSCHLAG GEMÄSS „TAGESPROGRAMM“: AM ABEND FESTLICH!.... ALS WIR DIE REISE GEBUCHT HABEN, WAR EIN BLICK IN DIE KLEIDERORDNUNG DABEI (WUSSTEN WIR DOCH UM UNSERE DEFIZITÄRE AUSSTATTUNG NACH 300 TAGEN „ON TOUR“): „SPORTLICH LEGER“ HIESS ES DA; DIESEN BEGRIFF VERMISSEN WIR JETZT. DENN ES HEISST HIER ABENDS MINDESTENS „SPORTLICH ELEGANT“.
DEN NEUEN SPORTLICH ELEGANTEN „HANSEATIC“-PULLOVER ÜBER DIE SCHULTER GELEGT - GIBT ES DANN BEIM BEGRÜSSUNGSEMPFANG DES KAPITÄNS EINE FREUNDLICH VORGETRAGENE BESCHWERDE DER HOSTESS: „HABEN SIE KEIN JACKETT, DAS SIE ZUM DINER TRAGEN KÖNNEN? SIE SIND MIR DOCH NICHT BÖSE?“
Hostess und Kapitän Wolter | SIND WIR NICHT, ABER ALS WIR ZUM DINER KOMMEN – DIESMAL MIT JACKETT - IST DA SO VIEL SCHWARZ, DASS WIR VOR SCHRECK ERST MAL WIEDER BEIDREHEN, WEIL ES UNS VORKOMMT, ALS SEIEN WIR MITTEN IN EINE TRAUERFEIER GEPLATZT. ERST JETZT BEGREIFEN WIR, DASS DIE „SPORTARTEN“ AUF DIESEM SCHIFF IM „KLEINEN SCHWARZEN“ UND IM „SCHWARZEN ANZUG“ AUSGETRAGEN WERDEN...... DA MÜSSEN WIR NUN WOHL DURCH.....
und die Führungscrew |
299. TAG – FR 21.12.07
ÜBER NACHT HAT DAS SCHIFF DIE CA. 200 SEEMEILEN BIS ZU DEN "OST-FALKLAND-INSELN" BEWÄLTIGT, UND WIR LAUFEN PÜNKTLICH IN DIE BUCHT VON „STANLEY“ EIN, EINE SEHR ENGE NAVIGATION DURCH DIE „NARROWS“ IN DEN „INNER HARBOUR“: EINIGE STRÄNDE SIND VOM KRIEG MIT ARGENTINIEN NOCH VERMINT, UND EINE GROSSE BOJE IN DER MITTE, ZUM ANBRINGEN EINER SPERRKETTE, UM FEINDLICHE EINFAHRT ZU VERHINDERN.
| WIR SIND FREUNDE, UND GOTTLOB DAS EINZIGE SCHIFF AM HEUTIGEN TAG. MANGELS ANDERER ANWEISUNGEN GIBT DER KAPITÄN PER FUNK EINE „NOTICE TO ALL SHIPS“ AB, UND STELLT FEST, DASS DER HAFEN NUN VOLL IST..... MACHT ER NATÜRLICH NICHT, ABER ER GIBT DIE ABMESSUNGEN DER „HANSEATIC“ AN, UND DAS KOMMT DEM GLEICH. DER ANKER LIEGT UM 8.00 UHR UND MIT DEN TENDERN GEHT ES HINÜBER NACH „STANLEY“, DER HAUPTSTADT DER „FALKLAND INSELN“.
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EINE SCHÖNE UFERSTRASSE (LINKSVERKEHR, DA GROSS-BRITANNIEN!),
| DAS „WALKIEFER-DENKMAL“,
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EINIGE SCHÖNE ALTE GEBÄUDE, | U. A. DAS „GOVERNMENT HOUSE“
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UND GEDENKSTÄTTEN FÜR DIE VIELEN JUNGEN LEUTE, DIE IN VERSCHIEDENEN KRIEGEN IHR LEBEN VERLOREN HABEN. Falklandkrieg 1982 |
und 1. Weltkrieg |
INTERESSANT FÜR UNSERE REISE IST VOR ALLEM DIE HIER WIEDER AUFGEBAUTE FORSCHUNGSSTATION VON „SAUNDERS ISLAND“ – DENN DORT WOLLEN WIR NOCH HIN.
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ALLES SEHR SPARTANISCH!.......
NACH EINER AUSREICHENDEN WÜRDI-GUNG DER 1892 AUS ZIEGELN ERBAUTEN KATHEDRALE (ES GIBT EINEN
| BISCHOFS-STUHL UND EINE TAFEL AUS DER KATHEDRALE VON „CHRISTCHURCH“)
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 | ZIEHEN WIR UNS IN UNSERE KABINE ZURÜCK.
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300. TAG – SA 22.12.07
SEETAG - FAHRT RICHTUNG „SÜD-GEORGIEN“. DAS LEBEN AN BORD ENTSPANNT SICH, ANDERERSEITS STEIGT DIE SPANNUNG:
WIR HABEN WINDSTÄRKEN ZWISCHEN 10-12 UND KRÄFTIGE
| WELLEN BIS 5 METER - ABER DIE STABILISATOREN DER „HANSEATIC“
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FEDERN VIELES DER SONST ÜBLICHEN | SCHLINGERBEWEGUNG AB. ALLE SIND BETONT FRÖHLICH – UM IHRE ANGST ZU KOMPENSIEREN – UND DIE WENIGEN, DIE WIR IN DEN GÄNGEN TREFFEN, HABEN DIESEN SELTSAMEN „2-PROMILLE-TORKELGANG“. BEIM ABENDESSEN, OBWOHL SCHON WIEDER ETWAS RUHIGER, TRIFFT UNS NOCHMAL EIN STARKE WELLE, UND DIE WEINGLÄSER KIPPEN AUF HELGAS SCHOSS - MIT INHALT – LEIDER. SONST GIBT ES KEINE BLEIBENDEN SCHÄDEN. |
301. TAG – S0 23.12.07
SEETAG - WIR SIND NOCH IMMER AUF KURS RICHTUNG „SÜD-GEORGIEN“. ZEITUMSTELLUNG: 1 STUNDE NÄHER AN MEZ.
UM 9.00 UHR ERREICHEN WIR DIE ERSTEN TAFELEISBERGE.
| WIND BIS STÄRKE 3, WELLEN MÄSSIG -
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UND UM 13.30 UHR ORTSZEIT SIND WIR AM „SHAG ROCK“, UND HABEN AUSBLICK AUF DIE BRUTKOLONIEN DER SEEVÖGEL. DER 70 M AUFRAGENDE FELSEN IST UNBEWOHNT, UND UM IHN HERUM GIBT | ES ROBBEN, PINGUINE,UND AUCH „UNSERE“ BUCKELWALE SEHEN WIR WIEDER.
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302. TAG – M0 24.12.07
UM 7.00 UHR ORTZEIT ERREICHEN WIR DIE „BAY OF ISLE“ AN DER NORDOSTKÜSTE VON „SÜDGEORGIEN“.
UND GLEICH BEGINNT DER ERSTE LANDGANG AM „SALISBURY PLAIN“, EINEM LANG GEZOGENEN SANDSTRAND. DIE EXPEDITONSLEITUNG HAT UNS „TOURIES“ EINE SCHNEISE DURCH DIE KOLONIEN
| DER ROBBEN UND PINGUINE „GESCHLAGEN“ – VOR ALLEM DIE „SEEBÄREN“ SIND MANCHMAL AGRESSIV, KÖNNEN SICH AUCH AN LAND RECHT SCHNELL BEWEGEN UND GEFÄHRLICH ZUBEISSEN.
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WIR SIND VORGEWARNT UND BEWEGEN UNS LANGSAM UND MIT RESPEKTVOLLEM ABSTAND – SO KÖNNEN WIR UNS RECHT DICHT AN DIE TIERE HERANPIRSCHEN. DIE „SEEBÄREN“, BEKANNT VOR ALLEM ALS „PELZROBBEN“, GEHÖREN ZU DEN OHRENROBBEN, DIE AN DEN KLEINEN ÄUSSEREN OHREN ERKENNBAR SIND. SIE WURDEN WEGEN IHRES
...wie die Alten sungen..... | BEGEHRTEN PELZES GNADENLOS GEJAGT, BIS SIE FAST AUSGEROTTET WAREN (BIS 1880 WURDEN ÜBER 10MIO(!) PELZROBBEN GETÖTET). GLÜCKLICHERWEISE KONNTE SICH DIE POPULATION INZWISCHEN WIEDER AUF EINEN BEACHTLICHEN STAND REGENERIEREN. FAST ALLE BULLEN HABEN TIEFE WUNDEN VON DEN REVIERKÄMPFEN DAVONGETRAGEN.
...so brüllen auch die Jungen..... |
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 | „SEE-ELEFANTEN“ SIND DIE GRÖSSTEN ALLER ROBBENARTEN (BULLEN BIS 4,5M, WEIBCHEN BIS 2,8M) UND VOR ALLEM AM „RÜSSEL“ DER ERWACHSENEN TIERE ZU ERKENNEN. WIR SEHEN HIER ALLERDINGS NUR JUNGBULLEN, WIE SIE SICH FAUL AM STRAND RÄKELN UND SICH MONATELANG VON IHREM SPECKMANTEL ERNÄHREN, BIS SIE ENDLICH IM MEER NACH NAHRUNG SUCHEN MÜSSEN. |
IN FRIEDLICHEM MITEINANDER MIT DEN ROBBEN TEILT SICH EINE KOLONIE VON „KÖNIGSPINGUINEN“ DEN „SALISBURY PLAIN“. DIESE PINGUINE ÄHNELN AUCH IN IHREM BRUTVERHALTEN DEM „KAISERPINGUIN“, SIND ALLERDINGS | ETWAS KLEINER UND VOR ALLEM NUR HALB SO SCHWER WIE DIESE.
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DIE JUNGTIERE SIND BEREITS IN DER MAUSER, SO DASS WIR LEIDER NICHT MITERLEBEN KÖNNEN, WIE DIE KLEINEN AUF DEN FÜSSEN IHRER ELTERN AUFGEZOGEN WERDEN, BIS SIE GROSS GENUG SIND, AUF „EIGENEN FÜSSEN“ ZU STEHEN. ABER WIR ERGÖTZEN UNS AN SO MANCHER „BEATLEFRISUR“ UND DEM DUNKLEN BRUSTPFLAUM AUF WEISSER PINGUINWESTE.
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EIN PINGUIN KEHRT SCHWER VERLETZT AUS DEM MEER ANS LAND ZURÜCK, VERMUTLICH EINEM „SEE-LEOPARDEN“ ODER „ORKA“, SEINEN HAUPTSÄCHLICHEN FEINDEN, GERADE NOCH EINMAL ENTKOMMEN - OB ER'S ÜBERSTEHEN WIRD, IST ALLERDINGS SEHR ZWEIFELHAFT. |
VIEL ZU SCHNELL IST UNSER LANDGANG ZU ENDE UND DIE „HANSEATIC“ NIMMT KURS AUF „GRYTVIKEN“, EINER ALTEN NORWEGISCHEN WALFÄNGER-STATION, ETWA 56KM WEITER SÜDLICH. AUF DEM KLEINEN FRIEDHOF HÄLT KAPITÄN „WOLTER“ NACH ALTEM SEEMANNSBRAUCH DIE ZEREMONIE
AM GRAB VON „SIR ERNEST SHACKLETON“ AB UND DIE ERSTEN SCHLUCKE AUS DER
| MITGEBRACHTEN RUMFLASCHE GEHT AUF DAS GRAB DIESES HERAUS-
| RAGENDEN ANTARKTIK-FORSCHERS – DANN MACHT DIE FLASCHE DIE RUNDE.....
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„GRYTVIKEN“ ZEIGT SEHR DEUTLICH DIE WUNDEN, DIE DURCH DIE INDUSTRIELLE WALVERARBEITUNG VERURSACHT WURDEN, IN FORM VON | ROSTENDEN ANLAGEN UND TANKS, GESTRANDETEN ALTEN SCHIFFEN UND VOR SICH HIN ROTTENDEN HOLZANLEGERN.
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DAS MUSEUM IM NEUEN KLEID IST EINE FREUDE:
| GUT DARGESTELLTE GESCHICHTE, Z.B. HISTORISCHE POLARAUSRÜSTUNGEN,
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ROBBEN- UND PINGUIN-FELL ZUM ANFASSEN
| UND EIN AUSGESTOPFTER WANDER-ALBATROSS (SPANNWEITE BIS 3,5M).
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NACH DEM TRADITIONELLEN „WEIHNACHTS-GANS-ABENDESSEN“ AN BORD, AM HEILIGEN ABEND ERLEBT DIE KLEINE HOLZKIRCHE DES ORTES
| EINE RESTITUTION: VOLL BIS AUF DEN LETZTEN PLATZ FÜR DIE WEIHNACHTSFEIER DER „KREUZFAHRER“. NACH DER WEIHNACHTSGESCHICHTE – VORGETRAGEN VON KAPITÄN „ULF WOLTER“ –
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HÄLT KREUZFAHRTDIREKTOR „MAYER“ EINE ERGREIFENDE ANDACHT , UND NEBEN INBRÜNSTIG SELBST GESUNGENEN WEIHNACHTSLIEDERN | ERTÖNT ALS SOLO EINES CREW-MITGLIEDS DAS „AVE MARIA“ - MIT ORGEL- UND GEIGENBEGLEITUNG DURCH PROFESSIONELLE HAND -
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FRÖHLICHE WEIHNACHTEN!
303. TAG – DI 25.12.07
FRÜH AM MORGEN MACHEN WIR DIE KURZE STRECKE IN DIE NÄCHSTE BUCHT „OCEAN HARBOUR“, UND BEI STRAHLENDEM SONNENSCHEIN WIRD DER ANKER GESETZT.
EINE BOOTSFAHRT MIT DEM ZODIAC BRINGT UNS DURCH DIE BUCHT MIT SCHÖNEN AUSBLICKEN AUF DIE ERSTE
| WALFANGSTATION VON SÜDGEORGIEN, DIE SCHON SEHR SCHNELL WIEDER VERLASSEN WURDE.
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EIN ALTER GESTRANDETER KOHLENFRACHTER, VON DEM TUSSOKGRAS UND KORMORANE BEREITS BESITZ ERGRIFFEN HABEN, ROSTET LANGSAM VOR SICH HIN.
| UND RENTIERE, DIE ZUM SPASS UND ZUR FRISCHFLEISCH-VERSORGUNG VON DEN ERSTEN WALFÄNGERN MITGE-BRACHT WURDEN, ERFREUEN SICH IHRES JETZIGES LEBENS OHNE FEINDE.
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AM STRAND UND IM WASSER WIEDER VIELE „SEE-ELEFANTEN“, „KÖNIGS-„ „ESELSPINGUINE“ UND „SEEBÄREN“,
| UND DAS PANORAMA DER BERGE, SCHNEE UND GRÜNES SOMMERGRAS IN VOLLEM SONNENSCHEIN.....
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WEITER GEHT DIE FAHRT - DIESMAL NACH NORDEN ENTLANG DER KÜSTE "SÜD GEORGIENS" MIT BLICK AUF DIE VERSCHNEITEN GIPFEL DER "ALLARDYCE–RANGE " -
| ERST NACH „FORTUNA BAY“, WO EINE WANDER-GRUPPE ABGESETZT WIRD, UM AUF „SHECKLETON’S“ SPUREN DEN LETZTEN TEIL DESSEN LEGENDÄREN MARSCHES IN DIE „STROMNESS BAY“ SELBST ZU ERFAHREN.
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DER ANTARKTIK-FORSCHER HATTE - NACH DEM SCHEITERN SEINER EXPEDITION - MIT EINER HERAUSRAGENDEN SEEMÄNNISCHEN LEISTUNG (800 SEEMEILEN IM WINTER DURCH STÜRMISCHES EISMEER IM OFFENEN RETTUNGSBOOT ZU SEGELN) UND DANN IM ANSCHLUSS MIT SEINEM „SHAKLETON-MARSCH“ QUER DUCH SÜDGEORGIEN (36 STUNDEN ZU FUSS DURCH UNERFORSCHTES GEBIET, ÜBER BERGE UND GLETSCHER) - FÜR SEINE EIGENE UNSTERBLICHKEIT GESORGT. ALLE MITGLIEDER SEINER CREW ÜBERLEBTEN UND WURDEN GERETTET.
IN „STROMNESS“ GEHT ES MIT DEN ZODIAKS AN LAND, WIND UND WELLE HABEN SICH AUFGEBAUT, DER HIMMEL IST WIEDER SCHIEFERGRAU, UND AN LAND - NACH GROSSER EUPHORIE -
| GLEICH HERBE ENTTÄUSCHUNG: DIE „SEEBÄREN“ HABEN VIELE JUNGE UND DAZU PLATZPROBLEME UND SIND SEHR AGRESSIV. |
ENG ZUSAMMENGEDRÄNGT IN DER GRUPPE DÜRFEN WIR 10 MINUTEN „ICH ÜBERLEBTE DIE SEEBÄREN“ ÜBEN; DANN HEISST ES: ZURÜCK IN DIE | BOOTE - DIE SICHERHEIT GEHT VOR.UM 17.30UHR BRINGT DAS LETZTE ZODIAC DEN INZWISCHEN GLÜCKLICH ANGE-KOMMENEN WANDERTRUPP AN BORD –
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UND - DAMIT DAS SCHIFF WÄHREND DES GALA-ESSENS ETWAS RUHIGER LIEGT (UND DAS GESCHIRR GESCHONT WIRD), FAHREN WIR ZURÜCK IN DIE „CUMBERLAND BAY“ VOR „GRYTVIKEN“ UND ANKERN DORT – AUCH DIE MS „BREMEN“ SUCHT HIER IM LAUFE DES ABENDS SCHUTZ. AUF DEM PROGRAMM STEHT EIN FESTLICHES „WEIHNACHTS-GALA-ABENDESSEN“, GEFOLGT VON EINEM KLASSISCHEN KONZERT DES „DUO DIORAMA“.
SPÄT IN DER NACHT SETZEN WIR UNSEREN SÜDLICHEN KURS RICHTUNG ‚“GOLD HARBOUR“ WIEDER FORT – HELGA NIMMT VORSORGLICH EINE PILLE GEGEN SEEKRANKHEIT.....
304. TAG – MI 26.12.07
DIE PILLEN HABEN SUPER GEWIRKT – GUT GESCHLAFEN! DIE STABILISATOREN DER „HANSEATIC“, DIE DAS „SCHLINGERN“ ABSCHWÄCHEN SOLLEN, HABEN WOHL DAS IHRE DAZU BEIGETRAGEN.... DAS TIEF, DAS GESTERN WESTLICH VON „KAP HOORN“ LAG, UND MIT 10 METER HOHEN WELLEN DIE UNPASSIERBARKEIT SICHERSTELLTE, IST UNVORSTELLBAR SCHNELL RICHTUNG OSTEN HERAN GEFLOGEN. DER BAROMETER-ZEIGER STEHT 2 STRICH UNTERHALB DES „S“ (WIE STURM): 958 HEKTOPASCAL - TIEFER GEHT’S NIMMER! DER KAPITÄN MELDET UNS VON DER NACHTFAHRT BÖEN BIS „WINDSTÄRKE 14“ – DIE OFFIZIELLE SKALA REICHT NUR BIS „12“! WIR KREUZEN DEN GANZEN TAG IM „WINDSCHATTEN“ VON „SÜDGEORGIEN“, UND DER KAPITÄN MÜHT SICH UM VOLLEN VOR- ODER ACHTERLICHEN-WIND-KURS, WAS NATÜRLICH NICHT IMMER GEHT, DENN HIER
UND DA IST AUCH NOCH MAL EIN EISBERG IM WEG. WIR ZIEHEN DIE GARDINE VOR DEN BULLAUGEN IN UNSRER KABINE ZU,WEIL DIE „WASCH-MASCHINEN“-AUSSICHT NICHT GERADE „MUFFENSAUSEN-BESEITIGEND“ IST.
| BEI KURSÄNDERUNGEN UND BEI HALBWINDKURSEN LIEGT DAS SCHIFF SO SCHRÄG, DASS TELLER FLIEGEN, GANZE TISCHE ABGERÄUMT WERDEN UND SCHRANKTÜREN UND SCHIEBLADEN AUFFLIEGEN.
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DEN HALBEN TAG LAUFEN WIR SÜDÖSTLICHEN KURS, DER EINLAUFVERSUCH IN „GOLD HARBOUR“ SCHÄGT FEHL: ZU HOHE WELLE! DANN UMRUNDEN WIR DIE SÜDOSTSPITZE „SÜDGEORGIENS“ BEI „COOPER ISLAND“, DAS EINLAUFEN IN DEN „DRYGALSKI FJORD“ IM SÜDEN DER INSEL WÄRE WOHL MÖGLICH, JEDOCH DAS KREUZEN IM FJORD AUFGRUND DER HOHEN WELLE UND DES STARKEN WINDES ZU GEFÄHRLICH. ALSO UMKEHREN UND ZURÜCK RICHTUNG „CUMBERLAND BAY“. WIR MESSEN WINDGESCHWINDIGKEITEN BIS 160 KMH! WENN MAN AUF DER BRÜCKE STEHT, SIEHT MAN DIE BÖEN HERANRASEN: WIE EINE NEBELWAND TÜRMT SICH DIE GISCHT ÜBER DEN WELLENBERGEN AUF, UND DANN IST SIE HERAN UND PACKT DAS BRÜCKENHAUS WIE MIT EINER RIESENFAUST:
 | ALLES RÜTTELT UND KLAPPERT- UND DANN IST SIE DRÜBER WEG UND ES IST WIEDER ETWAS RUHIGER. DIE WELLEN HABEN SICH SELBST SO DICHT UNTER LAND, WO WIR KREUZEN, BIS 7 METER HÖHE AUFGETÜRMT, JEDE WELLENKRONE HAT EINEN SCHNEEWEISSEN SCHOPF UND DER WIND REISST DAS WASSER WAAGERECHT AB UND DIE RESTLICHE SEE IST VON DER GISCHT WEISSLICH MARMORIERT, ETWA SO WIE EIN GUTES STEAK. |
UM 18.00 UHR ERREICHEN WIR DIE „CUMBERLAND BAY“, UND DER KAPITÄN LÄSST DIE LUKEN ÖFFNEN, UM IN DER GESCHÜTZEN BUCHT DEN EINZIGEN DECKSGANG DES TAGES ZUZULASSEN. OBWOHL IM SCHUTZ DER BUCHT, BLÄST ES NOCH SO STARK, DASS ES SCHWER IST ZU ATMEN, UND DER FEINE GRAUPEL, DER WAAGERECHT HERANFLIEGT, FÜHLT SICH AUF DEN WENIGEN FREIEN STELLEN IM GESICHT AN WIE TAUSEND NADELSTICHE. DIE GUTE NACHRICHT: WIR WERDEN IN DER BUCHT WEITER „ABWETTERN“ - EIN HALBWEGS STABILES ABENDESSEN MIT „WAAGERECHTEM“ TISCH WINKT. AUCH DIE „BREMEN“, EBENFALLS IN DER ANTARKTIS UNTERWEGS, HAT SICH IN DEN SCHUTZ DER BUCHT GEFLÜCHTET. GEGEN 21.00UHR NEHMEN WIR DANN ENDGÜLTIG KURS SÜDWEST AUF DIE „SÜD SANDWICH INSELN“ – 361SEEMEILEN LIEGEN VOR UNS. UND VOR DEM SCHLAFENGEHEN VORSICHTSHALBER WIEDER EINE „PILLE“ FÜR DIE NACHT.....
305. TAG – D0 27.12.07
SEETAG - GEGEN 2.00 UHR MORGENS SIND WIR QUERAB ZUR SÜDOSTSPITZE VON „SÜDGEORGIEN“ UND VERLASSEN DIE LANDABDECKUNG. DER ORKAN IST DURCHGEZOGEN, ABER WIR HABEN IMMER NOCH WINSTÄRKEN UM 10, IN BÖEN BIS 12. ES WIRD EINE UNRUHIGE NACHT, JEDESMAL WENN DIE RIESENFAUST – SPRICH GROSSE WELLE - ZUPACKT, ERZITTERT DAS GANZE SCHIFF, UND MAN WACHT AUF, SELBST WENN MAN SICH SCHON AN DAS ROLLEN UND STAMPFEN UND DAS STÄNDIGE AUF UND AB GEWÖHNT HAT.
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MORGENS IST DAS BAROMETER AUF 984 HPA GESTIEGEN, UND WIR WAGEN DEN GANG AN DECK - LEESEITE (LUVSEITE HAT DER KAPITÄN AUS SICHERHEITSGRÜNDEN SPERREN LASSEN). DANN FINDEN WIR NOCH DEN WEG NACH GANZ OBEN AUF DAS „OBSERVATIONSDECK“, |
UND KÖNNEN WIND UND WELLE UNGEBREMST AUF UNS WIRKEN LASSEN -
| 12 WINDSTÄRKEN UND WAAGERECHTES WASSER, WENN DIE BÖEN DIE WELLEN ÜBER DAS VORSCHIFF DRÜCKEN!  |
NACH KÜRZESTER ZEIT IST ALLES NASS, KAMERAS UND WIR, UND AUCH GUT ANGEFROSTET BEI +1° LUFT- UND -0,5° WASSERTEMPERATUR - UND SCHNELL WIEDER UNTER DECK IN DIE WARME KABINE. DIE INTERESSANTEN LICHTBILDVORTRÄGE DER LEKTOREN AN BORD BIETEN EINIGE ABWECHSLUNG UND UNTERHALTUNG, ANSONSTEN TRÖSTET DAS WIRKLICH GUTE UND ÜPPIGE ESSEN (MITTAGS RIESEN-BUFET, ABENDS MINDESTENS 7-GÄNGE-MENUE.....) – DAS ABENDKONZERT FÄLLT AUS, WEIL DER FLÜGEL NICHT FEST STEHEN BLEIBEN WILL.....
306. TAG – FR 28.12.07
| WIND UND WELLEN ZUM TROTZ ERREICHEN WIR DIE „SÜD SANDWICH INSELN“ PLANGEMÄSS UM 8.00UHR HEUTE MORGEN. AN AUSBOOTEN BEI „CANDLEMAS ISLAND“ IST WEGEN DES NACH WIE VOR SCHLECHTEN WETTERS NICHT ZU DENKEN – IMMER NOCH WINDSTÄRKEN ZWISCHEN „10“ UND „12“ MIT SCHNEESCHAUERN, UND SO SEHEN WIR DIE INSEL IN GRAUER FERNE AN UNS VORBEIZIEHEN..... |  |
WEITER GEHT ES RICHTUNG SÜDEN BEI IMMER NOCH GUT WIND UND HEFTIGER WELLE IN RICHTUNG „SAUNDERS ISLAND“ MIT IHREM UNVERKENNBAREN „MOUNT MICHEL“.
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WIR PASSIEREN EINIGE STATTLICHE TAFELEISBERGE
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UND IM WINDSCHATTEN DER INSEL , IN DER „CORDELIA BAY“ GEHEN WIR DANN VOR ANKER. HIER WAGT DER KAPITÄN EINE AUSFAHRT MIT DEN ZODIACS LÄNGS DER KÜSTE - ANLANDEN IST LEIDER NICHT MÖGLICH – DENNOCH KÖNNEN WIR VOR ALLEM RIESIGE ZÜGELPINGUIN-KOLONIEN OBERHALB DES STRANDES BIS AN DIE SCHNEEGRENZE AUSMACHEN,
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..... UND AUF GEMÄCHLICH VORBEI TREIBENDEN EISBERGEN RUHEN PINGUINE VON DER JAGD AUS. |
307. TAG – SA 29.12.07
TROTZ DES ANHALTEND SCHLECHTEN WETTERS UND VIELER EISBERGE SIND WIR IN DER NACHT GUT VORAN GEKOMMEN UND ERREICHEN PÜNKTLICH UM 8.00 UHR DIE INSEL „SOUTHERN TULE“. DIE VORGESEHENE ANKERSTELLE IN DER „FERGUSON BAY“ IST VOLLER PACKEIS, UND SO ENTSCHLIESST SICH KAPITÄN „WOLTER“, DIREKT IN DIE VERSUNKENE KALDERA EINZUFAHREN, DIE SICH ZWISCHEN DEN INSELN „SOUTH THULE“ UND „COOK“ BEFINDET. ANKERN KÖNNEN WIR NICHT (WASSERTIEFEN ÜBER 600 M), ABER WIR KÖNNEN ENDLICH MAL WIEDER AUSBOOTEN.
DIE ANLANDUNG AUF DER SCHOTTERKÜSTE ZWISCHEN EISSCHOLLEN KLAPPT OHNE PROBLEME, UND GLEICH NEBEN DER
| ANLANDESTELLE LIEGEN EIN PAAR JUNGE „SEE-ELEFANTEN“-BULLEN FAUL AM UFER – GUT „BEWACHT“ VON UNSERER LEKTORIN „ANJA NORDT“.
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UND ES ERWARTET UNS EINE RIESIGE KOLONIE MIT „ADÉLIE-„, „ESELS-„ UND „ZÜGELPINGUINEN“. DAS MEER AN DIESER STELLE MUSS SEHR VIEL „KRILL“ ENTHALTEN, WENN ES EINE SO GROSSE KOLONIE ERNÄHREN KANN.
| DIE DREI PINGUINARTEN LEBEN HIER IN FRIEDLICHEM MITEINANDER, WIE MAN AUCH - WIE HIER DIE DREI AUF DEM WEG ZUM MEER - GUT BEOBACHTEN KANN:
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WIR KÖNNEN DIE PINGUINE BEIM INS WASSER GLEITEN, BEIM ANLANDEN UND BEIM JAGEN AUS NÄCHSTER NÄHE BEOBACHTEN. UND HIER DIE DREI ARTEN ZUR EINWANDFREIEN UNTERSCHEIDUNG NOCHMAL IN "ZEITLUPE":
Eselspinguin (roter Schnabel) |
Adéliepinguin (schwarzer Kopf) |
Zügelpinguin (schwarzer Streifen im "Grinsegesicht" |
DER WIND IST EISIG, UND BALD GIBT ES KALTE FÜSSE IN DEN GUMMISTIEFELN, UND KLAMME FINGER, UND DIE KÄLTE TREIBT EINEN ZURÜCK AN BORD, OBWOHL MAN EIGENTLICH ERST MAL NICHT MEHR WEG MÖCHTE. BEI DER ANSCHLIESSENDEN KLEINEN „SIGHT-SEEING-TOUR“ DURCH DIE KALDERA SEHEN WIR DANN AUCH NOCH
DIE NACHBARINSELN „COOK ISLAND“ UND (DAHINTER) „BELLINGHAUS ISLAND“,
| SOWIE IN DER FERNE DIE NÖRDLICH GELEGENE INSEL „BRISTOL ISLAND“ MIT EINEM HERRLICHEN EISBERG DAVOR.
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| DANN "DURCHBRICHT“ DIE „HANSEATIC“ DEN PACKEISGÜRTEL, DER SICH WÄHREND UNSERER 3 STÜNDIGEN LIEGEZEIT VOR DIE AUSFAHRT DER KALDERA GESCHOBEN HAT - UND DIE PINGUINE, DIE EINE EISSCHOLLE BEREITS IN BESITZ GENOMMEN HATTEN, MÜSSEN VOR DEM „EISBRECHER“ DIE FLUCHT ERGREIFEN. DANN NEHMEN WIR KURS AUF DIE SÜD-WESTLICH GELEGENEN „ORKNEY-INSELN“, 540 SEEMEILEN ENTFERNT. VIEL WASSER LIEGT VOR UNS..... |
| AM NACHMITTAG BEGEGNEN WIR EINEM „BLAUEN“ EISBERG: DURCH MEHRFACHES TAUEN UND ERNEUTES FRIEREN HAT ER DEN GROSSTEIL SEINER EINGESCHLOSSENEN LUFTBLÄSCHEN VERLOREN UND ERSCHEINT NUN – AUCH BEI BEDECKTEM HIMMEL – BLAU. DIESES PHÄNOMEN KOMMT DURCH DIE SO GENANNTE „RAYLEIGH-STREUUNG“ ZUSTANDE; ES IST DER SELBE EFFEKT, DER AUCH UNSEREN HIMMEL BLAU ERSCHEINEN LÄSST...... | |
.......GUT, DASS WIR SO GESCHEITE LEKTOREN AN BORD HABEN! MIT IHREN SPONTANEN KOMMENTAREN VON DER BRÜCKE ODER BEI DEN LANDGÄNGEN UND IHREN FAST TÄGLICHEN LICHTBILDVORTRÄGEN BRINGEN SIE UNS DIE ANTARKTIS IN JEDER BEZIEHUNG NAHE – VIELEN DANK IHNEN ALLEN!.....
308. TAG – SO 30.12.07
SEETAG - VIEL WASSER HABEN WIR BEREITS HINTER UNS GELASSEN UND DER KAPITÄN INFORMIERT, DASS WIR DURCH DEN PACKEISGÜRTEL UM DIE „SÜD ORKNEY-INSELN“WEIT NACH NORDEN ABGEDRÄNGT WORDEN SIND, UND NOCH IMMER KEINEN DIREKTEN KURS AUF DIE „ORKNEY INSELN“ NEHMEN KÖNNEN. 150 SEEMEILEN NACH NORDEN BETRÄGT DIE ABWEICHUNG VOM SOLLKURS.
GEGEN 9.00UHR PASSIEREN WIR - MIT EINEM SICHERHEITSABSTAND VON CA. 500M - EINEN RIESIGEN TAFELEISBERG
| MIT EINER GESAMTLÄNGE VON 16 KM (CA. 26 KILOMETER), (40-50 METER ÜBER WASSER, |
| 200 BIS 400 METER GESAMTHÖHE, SIND IM MITTEL 300CBM GEFRORENES WASSER PRO QUADRATMETER)! DIESER EISBERG IST IM „DAILY ICEHILL-REPORT“FÜR DIE NAVIGATION NICHT VERZEICHNET – ZU KLEIN IST ER – ABER FÜR UNS HAT ER UNWIRKLICHE AUSMASSE, DIE MAN IM FOTO GAR NICHT DARZUSTELLEN VERMAG! |
DER GRÖSSTE EISBERG AUF DER AKTUELLEN LISTE MISST 46X43 NAUTISCHE MEILEN, DAS SIND RUND 5.123 QUADRATKILOMETER; DER GRÖSSTE JEMALS REGISTIERTE EISBERG WURDE 1956 GESICHTET UND WAR MIT 335X97 KM ETWA SO GROSS WIE BELGIEN (32.495 QKM). AUF DEM EISBERG MIT DER NUMMER „38“ WAR EINST DIE DEUTSCHE FORSCHUNGSSTATION „FILCHNER“ INSTALLIERT, DIE EVAKUIERT WERDEN MUSSTE, NACHDEM EIN 150X35 KM GROSSES EISSTÜCK VOM RONNE-EISSCHELF DER ANTARKTIS ABGEBROCHEN WAR: „WIR HÖRTEN EIN DONNERN UND KRACHEN WIE BEI EINER SPRENGUNG ODER BEIM SALUTSCHIESSEN VON KANONEN“ - SO SEINERZEIT EIN BERICHT DER FORSCHER, ABER ERST EINE SATELLITENAUFNAHME VOM 13. OKTOBER 1998 ZEIGTE DEN WISSENSCHAFTLERN, DASS SIE AUF EINER GROSSEN EISINSEL VOM ANTARKTISCHEN FESTLAND WEGDRIFTETEN. DANN BRACH DIE SCHWIMMENDE INSEL IN ZWEI TEILE AUSEINANDER, UND DIE STATION WAR NUR NOCH FÜNF KILOMETER VON DER ABRISSKANTE ENTFERNT. BEIDE TEILE WURDEN MIT DEN NUMMERN „38 A“ UND „38 B“ NOCH LANGE IM REGISTER GEFÜHRT. DIE GESAMTE EISMASSE DES DERZEIT GRÖSSTEN IM „DAILY ICEHILL REPORT“ BEDEUTET EINE FRISCHWASSER- MENGE IM GIGA-LITER-BEREICH, 1.537 KUBIKKILOMETER EIS, BEI 1 MILLIARDE LITERN EIS PRO CKM, BEI 0,9 LITERN WASSER GEBUNDEN IM EIS SIND DIES RUND 1.384 MILLIARDEN LITER WASSER, GLEICHBEDEUTEND EIN GEWICHT VON 1.384 MILLIARDEN KILOGRAMM, ODER 1.384 MILLIONEN TONNEN. UND DER AUFTRIEB? EINFACH: CA 80% UNTER WASSER, 1.107 MILLIONEN TONNEN. UM DEN EISBERG 1 CM TIEFER INS WASSER ZU DRÜCKEN, SIND 51.230.000 TONNEN AUFLAST NÖTIG, SOVIEL WIE 100.000 VOLLBELADENE JUMBO-JETS, DIE IN DIESER MENGE LEIDER NICHT VORRÄTIG SIND. DA KANN DANN AUF SO EINEM EISBERG SCHON EINE „HERKULES“ LANDEN UND BULLDOZER ABSETZEN, UND PANZER NATÜRLICH AUCH. WIR WERDEN AN DIE LEGENDE VON „RAPA NUI“ ERINNERT, WONACH DIE AHNEN EINST MIT EINEM „GROSSEN WEISSEN SCHIFF“ ANKAMEN, UND DIE HOLLYWOOD- PRODUKTION UNTER GLEICHEM NAMEN DIE ABREISE DER LETZTEN BEWOHNER AUF EINEM GROSSEM EISBERG DARSTELLTE - BEIM ANBLICK DIESER TAFELEISBERGE ERSCHEINT DIE FIKTION GAR NICHT SO ABWEGIG.....
309. TAG – MO 31.12.07
MORGENS UM 8.00 UHR SIND WIR FAST BIS AN DIE „ORKNEY INSELN“ HERAN-GEKOMMEN. DICHTER NEBEL IN DER NACHT ZWANG ZUM LANGSAM FAHREN, UND DANN ERREICHEN WIR WIEDER DEN DICHTEN PACKEISGÜRTEL, DER DIE INSELGRUPPE UMSCHLIESST.
| DIE "HANSEATIC" VERSUCHT MIT IHRER DICKEN SCHIFFSNASE UND DEM SCHARFEN BUG, DIESEN GÜRTEL ZU DURCHBRECHEN, ES RUMMST UND KNIRSCHT GANZ HEFTIG, WENN DIE DICKEN EISSCHOLLEN AM SCHIFFSRUMPF ENTLANG SCHRAMMEN. |
NACH MEHREREN VERGEBLICHEN ANLÄUFEN FINDEN WIR ENDLICH EINE NICHT GANZ SO MÄCHTIGE SCHICHT UND – VOR ALLEM – NOCH RELATIV JUNGES EIS UND RAMMEN HINEIN - UND SIND DURCH! NACH WEITEREN 30 MINUTEN WIRD DIE FREUDE DANN ALLERDINGS WIEDER GETRÜBT: | WEITERES DICHTES PACKEIS VERSPERRT DEN WEG, UND DER VERSUCH, ES BEISEITE ZU DRÜCKEN, SCHEITERT.
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SCHON EIN MULMIGES GEFÜHL, WENN DIE EISBERGE RUMPELND UND SCHABEND
| AN UNSEREM BULLAUGE IM 3. STOCK ÜBER DER WASSERLINIE VORBEIZIEHEN.
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AM FRÜHEN ABEND KLART ES AUF UND DIE SONNE KOMMT HERVOR – WEITE SICHT UND RUHIGES MEER, BESSER KANN SICH DAS ALTE JAHR GAR NICHT VERABSCHIEDEN!
| IM ANSCHLUSS AN UNSER SEHR SCHÖNES SILVESTER-DINER (UM 21.00UHR PROSTEN WIR ALLEN DAHEIM GEBLIEBENEN ZU, DENN DORT IST ES JETZT MITTERNACHT...) LASSEN WIR MIT EINER NETTEN FEIER DAS JAHR 2007 AUSKLINGEN – WO IST DIE ZEIT BLOSS WIEDER GEBLIEBEN??? DIE SONNE GEHT UM 23.50 UHR UNTER UND BEGRÜSST UNS BEREITS UM 4.17 UHR WIEDER. PROSIT NEUJAHR!! |
310. TAG – DI 01.01.08
| DIE SEE IST WIEDER HEFTIGER GEWORDEN UND DAS PACKEIS UND DICHTER NEBEL BEGLEITEN UNS AM NEUJAHRSMORGEN. WIR LAUFEN „ELEPHANT ISLAND“ AN. DIE INSEL LIEGT ZWISCHEN DEN „SÜD ORKNEY INSELN“ UND DER „ANTARKTISCHEN HALBINSEL“. DEN NAMEN ERHIELT SIE VON DEN ROBBENFÄNGERN, DIE HIER BEI DER JAGD AUF „SEE-ELEFANTEN“ GROSSEN ERFOLG HATTEN..... |
BERÜHMT WURDE SIE DURCH DIE EXPEDITION VON „SHACKLETON“, DER HIER NACH DEM SCHIFFBRUCH MIT SEINER MANNSCHAFT ÜBERWINTERTE, DANN MIT EINEM OFFENEN RETTUNGSBOOT VON HIER DIE 800 SEEMEILEN BIS AN DIE WESTKÜSTE VON „SÜD GEORGIEN“ SEGELTE, VON DORT IN EINEM 36-STUNDEN-MARSCH DIE INSEL BIS NACH „STROMNESS“ ÜBERQUERTE UND SO HILFE FÜR DIE ZURÜCK GEBLIEBENE CREW HOLTE. DIE MITGLIEDER SEINER MANNSCHAFT WÄHLTE „SHACKLETON“ AUS 3000 BEWERBERN AUS, DIE SICH AUF SEINE ANZEIGE MIT FOLGENDEM WORTLAUT GEMELDET HATTEN: „MEN WANTED FOR HAZARDOUS JOURNEY. SMALL WAGES. BITTER COLD. LONG MONTH OF COMPLETE DARKNESS. CONSTANT DANGER. SAFE RETURN DOUBTFUL. HONOUR AND RECOGNATION IN CASE OF SUCCESS.“ (MÄNNER FÜR GEFÄHRLICHE REISE GESUCHT. GERINGES GEHALT. BITTERKALT. VIELE MONATE VÖLLIGE DUNKELHEIT. STÄNDIGE GEFAHR. SICHERE RÜCKKEHR ZWEIFELHAFT. EHRE UND ANERKENNUNG IM FALL DES ERFOLGES.) - WIE BEKANNT, KONNTE „SHACKLETON“ ALLE SEINE MÄNNER RETTEN....
STURM UND HOHE WELLEN MACHEN EINE ANLANDUNG AN „POINT WILD“ UNMÖGLICH, UND WIR KÖNNEN DEN ORT DER ÜBERWINTERUNG LEIDER NUR AUS DER FERNE BETRACHTEN.
....das Scoutboot kehrt nach vergeblicher Suche für einen Anlandeplatz zurück..... | WIR UMRUNDEN DIE OSTKÜSTE AM „CAPE VALENTINE“ UND VERSUCHEN AM NACHMITTAG EINE ZWEITE ANLANDUNG IM SÜDEN DER INSEL, ABER AUCH HIER PFEIFT DER WIND MIT STÄRKE „10“ ÜBER DIE GLETSCHER UND WIR KÖNNEN WIEDER NUR STAUNEN ÜBER DIE URGEWALT:
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ES IST SCHON MAL ÄUSSERST SCHWIERIG, DAS SCOUT-BOOT ZU WASSER ZU LASSEN (BESONDERS DIESMAL EINE WIRKLICHE AKROBATEN-NUMMER!)..... | UND DIE MATROSEN AUF DER GANGWAY STEHEN EINIGE MALE BIS ZUM HALS IM EISIGEN WASSER......
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AUF DEM OBERDECK GEHT ES GEGEN DEN WIND NUR GEBEUGT VORAN. EINZIG DIE „KAPPSTURMVÖGEL“
| UND DER „ALBATROSS“ SIND HIER IN IHREM ELEMENT.
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WIR NEHMEN KURS AUF „GIBBS ISLAND“ IN DER HOFFNUNG, ENDLICH EINE ANLANDUNGS-CHANCE ZU ERHALTEN,
| ABER AUCH HIER VERHINDERN DIES STURM, DICHTES PACKEIS UND BIZARR GEFORMTE EISBERGE.
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DER ERSTE JANUAR GEHT ALS „DAY WITHOUT LUCK“ INS LOGBUCH DER „HANSEATIC“ EIN UND WIR NEHMEN KURS AUF DIE „ANTARKTISCHE HALBINSEL“.
311. TAG – MI 02.01.08
SCHON IM VERLAUF DER NACHT LÄSST DER WIND NACH, UND AM FRÜHEN MORGEN ERREICHEN WIR DIE DER „ANTARKTISCHEN HALBINSEL“ VORGELAGERTE INSEL „PAULET ISLAND“. AUCH HIER IST EIN LANDGANG UNMÖGLICH, ABER WIR
| KÖNNEN BEI RECHT GUTEM WETTER MIT DEN ZODIACS BIS INS EIS NAHE AM UFER HERANFAHREN, WO EINE GROSSE KOLONIE „ADÉLIE-PINGUINE“ NISTET.
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WIR SICHTEN UNSERE ERSTE „WEDDELL-ROBBE“ (GIBT'S NUR HIER). | AUCH EINE GROSSE ANZAHL „KORMORANE“NISTEN HIER. |
IM SCHLAUCHBOOT MIT DEN EISBERGEN AUF AUGENHÖHE - DAS IST SCHON EIN BEONDERES ERLEBNIS. | UND WEIT WEG HINTEN DIE „HANSEATIC“, DIE NICHT VOR ANKER GEHEN KANN, WEIL ZU VIELE EISBERGE NAHE AM UFER SCHWIMMEN UND WEITER DRAUSSEN ES ZU TIEF FÜR DIE ANKERKETTE IST. |
DANN LIEGT DER „ANTARCTIC-SOUND“ VOR UNS (bENANNT NACH DER HIER GESUNKENEN „ANTARCTIC“);
HIER MÜSSEN WIR EIN EISFELD
| PASSIEREN – SEHR SPANNEND!
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UND GEGEN 13.00UHR IN DER „BRANSFIELD STRAIT“ HEISST ES DANN: BEGEGNUNG MIT DER „BREMEN“: DIE „HAPAG“-FLAGGE WIRD WILD GE-
| SCHWENKT UND DIE SCHIFFS-SIRENE BEGRÜSST DAS SCHWESTERNSCHIFF – DAS ERSTE SCHIFF SEIT MEHR ALS ZWEI WOCHEN!
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ANSONSTEN BEGEGNEN
| WIR NUR NOCH EISBERGEN.
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DIE NACHT IST SEHR KURZ, EIGENTLICH FINDET SIE GAR NICHT STATT: SONNENUNTERGANG 00.09UHR, SONNENAUFGANG 3.45UHR - RICHTIG DUNKEL WIRD ES NICHT.
312. TAG – MO 03.01.08
DIE GANZE NACHT ÜBER HABEN WIR UNSEREN SÜDWEST-KURS BEIBEHALTEN
UND FAHREN FRÜHMORGENS IN DEN LANDSCHAFTLICH SEHR SCHÖNEN „ERRERA KANAL“ EIN,
| DER „RONGÉ ISLAND“ VON DER „ANTARKTISCHEN HALBINSEL“ TRENNT. ....da vorne soll es weitergehen??? |
MIT GESCHICK UND VIEL ERFAHRUNG NAVIGIERT KAPITÄN „WOLTER“ DIE „HANSEATIC“ SICHER
| DURCH DIE MEERENGE UND ZWISCHEN WUNDERSCHÖNEN EISBERGEN HINDURCH.......
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GEGEN 9.00UHR ERREICHEN WIR DANN UNSER ZIEL, DIE „PARADISE BAY“. DEN NAMEN GABEN IHR EINST DIE SONST WENIG ZU SENTIMENTALITÄT NEIGENDEN WALFÄNGER: SIE SAHEN IN DEM VERGLETSCHERTEN GEBIRGSPANORAMA UND DER BUCHT MIT TREIBENDEN EISBERGEN EIN IN EIS
| ERSTARRTES PARADIES. WIR HABEN RUHIGE SEE, KAUM WIND UND KÖNNEN DAHER GEFAHRLOS AUSBOOTEN: ERSTMALIG BETRETEN WIR AN DER FORSCHUNGSSTATION „ALMIRANTE BROWN“ ANTARKTISCHES FESTLAND!
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ES GEHT STEIL BERGAUF DURCH DEN SCHNEE AUF DIE FELSSPITZE -
| FÜR EINEN HERRLICHEN RUNDBLICK -
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UND BERGAB WIRD AUF EINER PLASTIKTÜTE GERODELT – SUPER, EINE „MORDSGAUDI“!
| DANN STARTEN WIR MIT DEM ZODIAC ZU EINER RUNDFAHRT DURCH DIE BUCHT.
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WIR BEOBACHTEN IN DER STEILEN
| FELSWAND BRÜTENDE „KORMORANE“
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EINE DER SELTENEN KRABBENFRESSER-ROBBEN RÄKELT SICH FOTOGEN AUF IHRER EISSCHOLLE
| IM GLATTEN WASSER DER BUCHT SPIEGELN SICH DIE VERSCHNEITEN BERGE
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UND WUNDERSCHÖN
| GEFORMTE UND GEFÄRBTE
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EISBERGE SIND
| IN DER BUCHT GESTRANDET.
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LANGSAM ARBEITET SICH UNSER ZODIAC DURCH DAS TREIBEIS | TIEF IN HINEIN IN DIE BUCHT BIS NAHE AN DIE GLETSCHERZUNGE.
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AUF DEM RÜCKWEG GIBT ES NOCH ETWAS VON DEM FEELING „EINGESCHLOSSEN IM EIS“: WÄHREND UNSERES AUSFLUGS IST DAS TREIBEIS ZWISCHEN DEN ZODIACS UND DER „HANSEATIC“ DICHTER GEWORDEN UND DAS SCHLAUCHBOOT
| HAT ES SCHWER, SICH DEN RÜCKWEG ZU BAHNEN, INSBESONDERE WEIL DIE SCHRAUBE DIE EISSCHOLLEN ANZIEHT UND DER STEUERMANN IMMER WIEDER IN DEN LEERLAUF GEHEN UND ZICK-ZACK-KURS FAHREN MUSS.
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DER ANSTRENGENDE VORMITTAG MIT DER KRÄFTERAUBENDEN EXCURSION
| WIRD UNS VERSÜSST MIT EINER „PÖLSER-PARTY“ AUF DEM POOL-DECK
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MIT "HOTDOGS" (=PÖLSER)UND FREIBIER
| UND MIT WODKA AUF
| 1000 JÄHRIGEM GLETSCHER-EIS.
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DIE SONNE MEINT ES GUT, MUSIK GIBT’S AUCH UND „ALLE MANN“ SIND AN DECK, KEINER GEHT AN DIESEM TAG ZUM ESSEN - UND DIE BEIDEN RESTAURANTS BLEIBEN AUF IHREM MITTAGSBUFFET SITZEN (WAR DOCH KLAR, ODER?).
VORBEI AM DOPPELGIPFEL DES „KAP RENARD“ (VON DEN SEELEUTEN „UNA’S TITS“ GENANNT IN ANLEHNUNG AN EINE VOLLBUSIGE SCHÖNHEIT AUF DEN „FALKLANDINSELN“) DAS DEN NORDEINGANG FLANKIERT, FAHREN WIR IN DEN „LEMAIRE KANAL“ EIN.
| DIESE MEERENGE ZWISCHEN DEM „ANTARKTISCHEN FESTLAND“ UND DER VORGELAGERTEN „BOOTH ISLAND“ IST 13KM LANG UND AN DER SCHMALSTEN STELLE GERADE MAL 520M BREIT – KAUM ZU GLAUBEN, DASS ES DORT VORNE NOCH WEITER GEHT – GEHT ES ABER!
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SO ERREICHEN WIR „PETERMANN ISLAND“, KÖNNEN AUSBOOTEN UND WIEDER EINMAL PINGUIN-KOLONIEN BESUCHEN.
......hier eine Kolonne "rote Hanseatic-Pinguine"..... | DIESMAL IST GANZ JUNGER NACHWUCHS DA – KAUM EINIGE TAGE ALT - UND „ESELS-„ UND „ZÜGELPINGUINE“ NISTEN EINTRÄCHTIG NEBENEINANDER.
....links "Esels-", rechts "Adéliepinguin" auf ihrem Nest |
EIN „SKUA“ (EINE RAUBMÖWENART) LAUERT AUF BEUTE,
| UND DIE ELTERN DER KLEINEN GEHEN IN ABWEHRSTELLUNG.
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WUNDERSCHÖN IST ES ABER, DAS BEGRÜSSUNGSZEREMONIELL
| BEI DER BRUTABLÖSUNG ZU BEOBACHTEN.
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UND VIEL SPASS HABEN WIR AUCH AN DEN BÄUCHLINGS DEN HANG HINUNTER SCHLITTERNDEN PINGUINEN.
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HIER AUF „PETERMANN ISLAND“ ERREICHEN WIR ZUGLEICH DEN SÜDLICHSTEN PUNKT UNSERER REISE: SÜD 65°10'40''/ WEST 64°07'58'' WEITER IN RICHTUNG SÜDPOLARKREIS GEHT ES DERZEIT WEGEN ZU GROSSER EISDICHTE LEIDER NICHT MEHR! ALSO KEHREN WIR WIEDER EINMAL UM UND NEHMEN KURS AUF „DECEPTION ISLAND“/ "SÜD SHETLAND INSELN". NOCH EINMAL PASSIEREN WIR DEN „LEMAIRE KANAL“ MIT EINEM HERRLICHEN LETZTEN BLICK AUF DAS IN | DER ABENDSONNE AUFGLÜHENDE „ANTARKTISCHE FESTLAND“,
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DURCHFAHREN DANACH DEN „NEUMEYER KANAL“
| MIT SEINEM WIRKLICH BEEINDRUCKENDEN PANORAMA.
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UND WIEDER SEHEN WIR ALS LAIEN KEINEN AUSWEG – ABER SIEHE DA:
| LINKS VORNE AN BACKBORD TUT SICH AUCH DIESMAL EINE SCHMALE DURCHFAHRT AUF.....
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313. TAG – FR 04.01.08
UM 6.00 UHR MORGENS HABEN WIR „DECEPTION ISLAND“ ERREICHT UND FAHREN DURCH DIE ENGE EINFAHRT „NEPTUN’S BELLOW“,
| VORBEI AN DEN „CATHEDRAL CRAGS“ IN DIE GROSSE CALDERA DIESES NOCH NICHT GANZ ERLOSCHENEN VULKANS EIN.
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AM SCHWARZEN, VULKANISCHEN STRAND WERDEN „BADEWANNEN“ AUSGESCHAUFELT, DENN.....
....das "Fenster Gottes" im Kraterrand - ähnlich wie in "Rapa Nui" - | ....HEISSES WASSER TRITT HIER DIREKT AUS UND LÄDT ZUM BADEN IN DER „ANTARKTIS“ EIN!
....hier "Dr. Mayer" in voller Montour - einige Gäste baden noch "richtig".... |
AUF DER INSEL FINDEN WIR NOCH RESTE DER ALTEN WALFANGSTATION, UND.....
| ....SEIT LANGER ZEIT SIND WIR NICHT MEHR ALLEIN - EIN WEITERES (RUSSISCHES) SCHIFF BESUCHT DIE INSEL, ANKERT ABER IN DER NACHBAR-BUCHT, SO TRIFFT MAN SICH NICHT.... |
ABSCHIED VON „DECEPTION ISLAND“ BEI GUTEM WETTER UND TOLLER LANDSCHAFT.
| UNTERWEGS ERWARTET UNS DIE „NORDNORGE“, EBENFALLS EIN KREUZFAHRTSCHIFF, UND BEIDE LIEGEN NUN NEBENEINANDER |
´
- DIE „HANSEATIC“ NIMMT EINIGE WISSENSCHAFTLER AN BORD, DIE WIR BIS ZU UNSEREM NÄCHSTEN ZIEL, DER RUSSISCHEN STATION „BELLINGHAUSEN“ AUF „KING GEORGE ISLAND“ MITNEHMEN. GEGEN 17.00UHR ERREICHEN WIR DIE INSEL, DIE ZU DEN „SÜD SHETLAND INSELN“ GEHÖRT. SIE IST HEIMAT FÜR FORSCHUNGSSTATIONEN VERSCHIEDENER NATIONEN (Z.B. CHILENEN, ARGENTINIER, RUSSEN, KOREANER, CHINESEN, POLEN), UND WIR LANDEN FÜR EINE BESICHTIGUNGSTOUR DER RUSSISCHEN STATION „BELLINGHAUSEN“ AN.
DAS KLEINOD DER INSEL, EINE KLEINE RUSSISCH ORTHODOXE HOLZKIRCHE, WURDE GESTIFTET VON EINEM RUSSISCHEN GESCHÄFTSMANN, DER BEI EINEM FLUGZEUGABSTURZ ÜBERLEBTE,
| UND NUN SEINER GESTIFTETEN KIRCHE VORSTEHT UND DIE FORSCHER UNTERSTÜTZT.
....starke Sturmanker sichern das Bauwerk.... |
IN DIESEM SOMMER LIEGT NOCH SEHR VIEL SCHNEE – NICHT NORMAL! NATÜRLICH GIBT ES HIER AUCH EINE POST, UND MILITÄR, UND -
| WELCH WUNDER - DIE DEUTSCHEN MOBILTELEFONE HABEN EMPFANG! SOLCH EINE INFRASTRUKTUR AM ENDE DER WELT WIRD NATÜRLICH SOFORT GENUTZT.
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UND ENDLICH KÖNNEN WIR AUCH MAL
.... auch wenn nur Gletschereis für die | "POLARMOBILE" IM EINSATZ SEHEN!
Getränke herbeigeschafft wird..... |
WIR VERABSCHIEDEN UNS VON UNSEREM LEKTOR DR. PETER, DER BIS FEBRUAR AUF DER FORSCHUNGSSTATION BLEIBT
| UND HIER HERZLICH VON ALTEN BEKANNTEN BEGRÜSST WIRD.
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NACH DEM ABLEGEN VERABSCHIEDEN WIR UNS NUN AUCH VON DER „ANTARKTIS“: UNSER SCHIFF NIMMT NÖRDLICHEN KURS AUF „CAP HOORN“.
| EIN LETZTER BLICK AUF TAFELEISBERGE UND VEREISTES LAND BEI SONNENSCHEIN. |
DEN ABEND GESTALTET DIE MANNSCHAFT DER „HANSEATIC“ MIT IHRER „CREW SHOW“:
WITZIGE SKETCHE DER CREW-MITGLIEDER,
| DIE LEKTOREN DEMONSTRIEREN DAS BALZ- UND BRUTVERHALTEN DER PINGUINE (MODERIERT VON DER „MUTTER DER PINGUINE“ LEKTORIN „SYLVIA STEVENS“)
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UND DIE OFFIZIERE ALS „COMEDIAN HARMONISTS“ –
| EIN WIRKLICH GELUNGENER ABEND - DANKE ALLEN BETEILIGTEN.
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314. TAG – SA 05.01.08
SEETAG - WIR DURCHFAHREN DIE BERÜCHTIGTE „DRAKE PASSAGE“ ZWISCHEN DER „ANTARKTISCHEN HALBINSEL“ UND „CAP HOORN“. 36 STUNDEN WERDEN WIR BRAUCHEN, DER KURS IST FAST GENAU NNW 327 GRAD. ZU BEGINN IST ES NOCH RUHIG, ABER WIND UND WELLE BAUEN SICH IM LAUFE DES TAGES AUF BIS ZU EINER STÄRKE VON 6 BEAUFORT. ALS DER ADMIRAL „BEAUFORT“ 1806 DIE SCALA ÜBER WINDSTÄRKEN EINFÜHRTE, HAT ER SICH NICHT TRÄUMEN LASSEN, DASS ES WINDE GIBT, DIE ÜBER „12“ HINAUSGEHEN. DAMIT NICHT IMMER NUR GESCHWINDIGKEITEN IN KNOTEN ODER M/SEC KOMMUNIZIERT WERDEN, BEDIENEN SICH DIE NAVIGATOREN HEUTE DER KOPPLUNGS-METHODE, UM WINDSTÄRKEN ÜBER „12“ ANZUGEBEN. IM OBEREN BEREICH DER SCALA STEIGT DIESE UM JEWEILS 7 KNOTEN: ALSO IST 64-71 KN = „12“, 72-79 KN = „13“, 80-87 KN = „14“, IN KILOMETERSTUNDEN HEISST DAS: 118-132 KMH = „12“, 133-147 KMH = „13“, 148-162 KMH = „14“ - UND WINDSTÄRKE „14“ HATTEN WIR IM SÜDATLANTIK! ALLE AN BORD HOFFEN, DASS WIR DIESE WINDSTÄRKEN HIER NICHT ERREICHEN WERDEN UND DER WETTERGOTT GNÄDIG BLEIBT, DAMIT MORGEN DAS ANLAUFEN VON „CAP HOORN“ KLAPPT.
ABENDS GIBT ES DANN DAS TRADITIONELLE KAPITÄNS-ABSCHIEDS-DINNER
UND ALS EINEN DER HÖHEPUNKTE DER REISE DIE VERSTEIGERUNG EINER HANDVERZIERTEN UND UNTER-ZEICHNETEN SEEKARTE MIT DER ZURÜCKGELEGTEN ROUTE. | DER ERLÖS: UNGLAUBLICHE 70.000 EURO!!! WELCHE FREUDE FÜR DIE CREW-KASSE UND DAS PROJEKT „RETTET DEN ALBATROSS“, DIE JEWEILS ZUR HÄLFTE DAVON PROFITIEREN. |
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ZUM ABSCHLUSS SINGT DER „HANSEATIC SHANTY-CHOR“ NEUE UND ALTE SEEMANNSLIEDER - UND ALLE STIMMEN MIT EIN..... |
315. TAG – SO 06.01.08
EIN SCHÖNER MORGEN! UM 7.00 UHR ERREICHT DIE „HANSEATIC“ DIE EINFAHRT ZUM „BEAGLE-KANAL“ UND NIMMT VOR „PICTON ISLAND“ DEN CHILENISCHEN LOTSEN AN BORD, DER EIGENTLICH DIREKT VOR „CAP HOORN“ EINSTEIGEN SOLLTE –
| ABER DIE CHILENISCHE MARINE, DIE DEN LOTSEN ÜBERGIBT, MACHT MAL WIEDER, WAS SIE WILL, UND SO HABEN WIR NOCH EINMAL RUND 100 SEEMEILEN UMWEG UND WEITERE 5 STUNDEN ZEITVERLUST.
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DIE INSEL „ISLA DE HORNOS“ MIT IHREM BERÜHMT-BERÜCHTIGTEN KAP ERREICHEN WIR GEGEN 11.00UHR -
| UND NATÜRLICH IST AUF DER BRÜCKE WIEDER MAL DICHTES GEDRÄNGE, DENN WER WILL SICH DIESES EREIGNIS SCHON ENTGEHEN LASSEN!!
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DAS WETTER HAT GEHALTEN UND - WIR KÖNNEN AUSBOOTEN!
| UNS EMPFÄNGT DER FRÜHLING: VIELE (NATÜRLICH KLEINE, TIEF GEDUCKTE) BLUMEN UND „CALAFATE“ BLÜHEN, UND DER DROHENDEN WETTERFRONT ZUM TROTZ ZEIGT SICH ETWAS DIE SONNE. SO HABEN WIR EINEN
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HERRLICHEN RUNDGANG UND BESUCHEN DIE „STELLA MARES KAPELLE“,
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DEN LEUCHTTURM, WO WIR UNS
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IN DAS GÄSTEBUCH EINTRAGEN,
| UND DAS „ALBATROSS“- DENKMAL,
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DAS ZU EHREN DER SEEMÄNNER, DIE HIER IHR LEBEN LASSEN MUSSTEN, IM JAHR 1992 AUFGESTELLT WURDE. EIN GENIAL KONSTRUIERTER ALBATROSS AUS METALL UND EIN ERGREIFENDES GEDICHT VON „SARA VIAL“:
ICH BIN DER ALBATROS, DER AUF DICH WARTET,
AM ENDE DER WELT.
ICH BIN DIE VERGESSENE SEELE DER TOTEN SEEMÄNNER,
DIE ZUM KAP HOORN FUHREN
VON ALLEN MEEREN DER WELT.
ABER SIE STARBEN NICHT IM TOBEN DER WOGEN.
HEUTE FLIEGEN SIE AUF MEINEN FLÜGELN FÜR ALLE ZEIT,
WO AM TIEFSTEN ABGRUND DER ANTARKTISCHE STURM HEULT.
DA BEKOMMT DIE AKTION „RETTET DEN ALBATROSS“ DANN NOCH EINEN GANZ NEUEN ASPEKT!
DIREKT GEGENÜBER DEM DENKMAL, AM ANDEREN ENDE EINER KLEINEN BUCHT, ERHEBT SICH EIN MARKANTER FELS: DAS EIGENTLICHE „KAP HOORN“ – NUN HABEN WIR DAS WENIGSTENS GESEHEN!
| ABER ES KOMMT NOCH BESSER: WIR LEGEN AB BEI STRAHLENDEM SONNENSCHEIN, UND VERLASSEN DIE LANDABDECKUNG DER „ISLA DE HORNOS“, UM UNS AUF DEN (WASSER-)WEG ZUM „KAP HOORN“ ZU MACHEN.
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GLEICH NACHDEM WIR DIE NASE RAUSSTECKEN, PACKT UNS WIEDER DIE WELLE, UND GIBT BEI SEHR RUHIGEM WETTER SCHON NOCH DIE WARNUNG AB, ES BEI MEHR WINDSTÄRKEN DOCH LIEBER ZU UNTERLASSEN. FAST 300 JAHRE LANG FÜHRTEN DIE WICHTIGSTEN SEESTRASSEN UM DAS BERÜCHTIGTE KAP. BERÜCHTIGT DESHALB, WEIL SICH HIER EINE REGE TIEFDRUCKTÄTIGKEIT DURCH DIE KONFRONTATION WÄRMERER NÖRDLICHER UND POLARER ANTARKTISCHER LUFTMASSEN BILDET („BRÜLLENDE/ROARING VIERZIEGER“, UND „KREISCHENDE/SCREEMING FÜNFZIGER“). DIES FÜHRT BESONDERS WÄHREND DER HERBST- UND WINTERMONATE ZU ORKANARTIGEN STÜRMEN, DENEN BIS ANFANG DIESES JAHRHUNDERTS CA. 15.000 SEELEUTE ZUM OPFER FIELEN!
WIR PASSIEREN, VOM ATLANTIK KOMMEND, DAS KAP UND HABEN SO GANZ AUTOMATISCH DEN PAZIFIK ERREICHT, DENN HIER TREFFEN SICH DIE BEIDEN WELTMEERE! DANN WENDEN WIR UND FAHREN ZURÜCK, NUN DAS KAP AUCH NOCH VOM PAZIFIK HER PASSIEREND – HERZ, WAS WILLST DU MEHR???
| ABER KAPITÄN „ULF WOLTER“ VON DER HAMBURGER ELBINSEL „KRAUTSAND“ SETZT NOCH EINEN DRAUF: VOR DEM KAP ZIEHT ER DANN ALLE REGISTER SEINER KAPITÄNSKUNST, STOPPT DAS SCHIFF UND FÄHRT ES BIS AUF WENIGE HUNDERT METER – NASE GEGEN NASE - AN DAS GEFÄHRLICHE „KAP HOORN“ HERAN!
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 | (....WIR WISSEN ES NICHT GENAU, ABER EINEM GERÜCHT ZUFOLGE SOLL DER LOTSE WÄHRENDDESSEN IRGEND-WO IN EINER STILLEN ECKE GEBETET HABEN). WIR KÖNNEN UNSER GLÜCK KAUM FASSEN UND DIE FOTOAPPARATE UND VIDEOKAMERAS RAUCHEN AUS ALLEN ROHREN!! DANN DREHEN WIR AB UND HINTERLASSEN EINEN KREIS-RUNDEN „MANNÖVERTELLER„ AUF DEM WASSER VOR „KAP HOORN“ - BESSER GEHT’S NIMMER UND KEINEN HAT ES AUF DEM SITZ GEHALTEN..... |
FÜR DIE „ÜBERLEBENDEN HORNIERS“ GIBT’S DANN „BAYRISCHES BUFFET“ MIT WEISSWURST UND HAXE, UND KORN UND BIER UND „MUSI“ NATÜRLICH. ES GEHT ZURÜCK IN DEN „BEAGLE-KANAL“ BIS „PUERTO WILLIAMS“ – HIER GEHT DER LOTSE VON BORD - UND WIR REISEN NACH ARGENTINIEN EIN.
UM 23.00 UHR ERREICHEN WIR UNSEREN ZIELHAFEN „USHUAIA“ AUF DER INSEL „FEUERLAND“.
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.....Anlegemanöver - das Ende unserer Schiffsreise. |
EINE HERRLICHE UND AUFREGENDE REISE GEHT ZU ENDE. WIR BEDANKEN UNS NOCHMAL BEI IHNEN, KAPITÄN WOLTER, UND IHRER PROFESSIONELLEN CREW!! SICHERHEIT GEHT VOR.....
316. TAG – MO 07.01.08
EIN LETZTES FRÜHSTÜCKSBUFFET – DANN HEISST ES ENDGÜLTIG: ABSCHIED VON DER „HANSEATIC“, UNSEREM HEIM FÜR DIE LETZTEN 3 AUFREGENDEN WOCHEN – UNSERE WENIGEN NEGATIVEN ERLEBNISSE LASSEN WIR GERN AN BORD ZURÜCK....
| WÄHREND DER NACHT HABEN NOCH 4 WEITERE ANTARKTIS-KREUZFAHRTSCHIFFE FESTGEMACHT, DARUNTER AUCH DIE „USHUAIA“, DER WIR VOR EINIGEN TAGEN BEI DEN „SÜD SHETLAND INSELN“ BEREITS BEGEGNET SIND.
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| GEGENÜBER AM PIER LIEGT DIE „FRAM“, EIN KREUZFAHRTSCHIFF DER NORWEGISCHEN „HURTIGRUTEN“; SIE MUSS ÜBERHOLT WERDEN, NACHDEM SIE LETZTE WOCHE – AUFGRUND EINES MASCHINENSCHADENS - OFFENSICHTLICH EINEN EISBERG GERAMMT HAT.... UND DAS, NACHDEM CA. EINEN MONAT VORHER BEREITS DIE „EXPLORER“ (EBENFALLS EIN SCHIFF DER „HURTIGRUTEN“) VOR DER „ANTARKTISCHEN HALBINSEL“ SANK, NACHDEM AUCH SIE EINEN EISBERG RAMMTE..... |
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AN DER UFERSTRASSE IN „USHUAIA“, DIREKT UNTERHALB DES MUSEUMS, WERDEN WIR BEGRÜSST MIT DEM SLOGAN DER STADT: „USHUAIA – ENDE DER WELT, BEGINN VON ALLEM“ |
IN "USHUAIA" IM HOTEL "LOS CAUQUENES" CHECKEN WIR EIN.